Seiten 902 und 903

Linke Seite (Seite 902)

_Wider den Kropf der Pferde, der nicht weichen will_
und in Rotz auszuarten scheinet.
Rp. Seichel~ Waßer 1/4 Quart
Weißen Baumöl 3 Loth
Spirit. Sal. amm:
Anis Oel aa (von jedem) 1/2 Loth.
zusammen gemischt alle Stunden 2 Eßlöffel
voll dem Pferde zu geben.

_Daß eine Sau nicht ranzig werde_
Man gebe ihr die Eingeweyde eines Aals
frisch oder gedörret zu freßen.

_Wider Flechten oder Schrunden_
Nimmt man frische Blätter des Kletten Krauts (arctium lappa)
zieht die ober Haut davon ab, legt daßelbe auf die Stellen
der Flechten des Tages einige mal, wechselt täglich mit fri=
schen Blättern, die freylich im Frühjahr wircksamer sind,
und in wenig Wochen ist der Schaden geheilt.

Rechte Seite (Seite 903)

[Zeileneinzüge hängend]
_daß eine Sau_
1) nicht ranzig werde und sich belaufe nimmt man das
Eingeweide eines Aals und giebt es
ihr mit dem Futter oder Trank zu
freßen.
2) hat sie sich wider willen belaufen und ist tra=
gend, so gebe man ihr im Futter
Seifwaßer, wie der Barbier es ge=
braucht, und laße es freßen,
so geht die Frucht ab.

_Wenn Kinder eingießen oder des Nachts_
_den Urin nicht halten. _
Man schneidet von einer geschlachteten Sau die
Vulvam ab, bratet diese in Stückchen
zerschnitten in etwas Schweine Fett
oder kocht sie in Waßer, und giebt
es dem Kinde des Abends zu eßen.

_Wider die Ratzen_
Man pflückt am Johan:Tage Bilsenkraut (Hyoscyamus)
samt der Wurzel auf, trocknet es, hebt es zum Gebrauch
auf und wirft es da wo Ratzen sind hin, die da
von fliehen, weil sie den Geruch nicht vertra=
gen können.