Seiten 462 und 463 aus dem Jahr 1687

Linke Seite (Seite 462)

[Pastoren seit der Reformation Fortsetzung]
10 Herr Johannes Tiele als er 7 Jahr vorher zu Löwen=
bruch gelehret, anher vociret worden 1604. nach deßen abgang
Ao 1639
11 Sein Sohn Herr Johannes Tiele seinen Vater succediret.
diese beiden haben in die 60 Jahr alhier gelehret, als aber
dieser lezter A 1669 gestorben ist zum
12 Herr Fridericy Zander F aus Bernau bürtig, als er vor=
her etliche Jahre Rector in Trebbin gewesen, hierher A. 16[69]
vociret worden welcher alhier gewesen 17 Jahr nach desxxx
abzuge nach Fürstenwalde. ich als der
[Randbemerkung zu o.g. Eintrag:] Ist 1696 in Fürstenwalde als Archidiac. gestorben.
13 Johannes Feliciany Clarus, Sandovici Saxo
A.1687 anhero vociret und so langen er dem Herrn
wird gefällig sein an seinem Wort arbeiten, haec anno=
tavi A 1693 d 12 Maji Ministerii 6. aetatis 35
{Ah! D[omi]ne tunc temporis putabam me esse morti vi=
cinum, et tamen servartii vitam in hunc usque dies
Sexagesimum Sextum annum agenti et ecclesiae
Tilen 37 annos servientio~. hoc scripsi d 10.
junii a. 1724}
{Nachdem H. Johann Felicianus Clar den 1
Febr: 1727 gestorben, ist als der
14te Heinrich Wilhelm Voss, Stargardia
Pommerany, unanimi Patronorum consensu
zum hiesigen Predigamt vociret, und
darauf dom: Estomihi 1728 durch den
Königl. Consistorial Raht und Probst in
Cölln Hn. Johann Gustav Reinbeck
introduciret worden.}

Rechte Seite (Seite 463)

[Verse zur Viehzucht u.a.]
[zum Eintrag Nr. 12 auf vorhergehender Seite]
F dieser ist A. 1695 in Fürstenwalde als Archi=Diacony
gestorben {s. vorige Seite!}

Wer will in Gröben haben Brodt
Und leiden auff der Pfarr nicht Noht,
der muss das Ackerwesen haßen,
_den bauern solches überlaßen, _
_die Viehzucht nehmen_ woll in acht,
Sonst wird er ümb das Sein´ gebracht.
experto crede Ruperto I.F.C.

[Randbem. zu obig. Eintrag:]
{Medio tatissimus ibis
Viehzucht ohne eigene Anwendung des Düngers ist halbe Nuzung. Redde.}

Denn so lange obgedachte Herren Thielen hier gewohnet, sind
die 3 königl. Bauer=Höfe Wüste gelegen, und haben sie die Äcker
für ihren Zehnd frei gebrauchet, und sind dabei reich geworden.
Nun aber da sie völlig gebauet und bewohnet sind, ist es
umb der Pfarre ein schlechtes Werk, in betracht sonst
kein baarer Pfennig dabei fürhanden als der Opfer,
der jährlich über 5 Thaler nicht ausmachet. Sie nihil habes
in aere~, tu canta miserere!